Arthrose – „Gelenkverschleiß“
verwandte Begriffe: Gelenkarthrose, Osteoarthrose, Arthrosis deformans, Gelenkverschleiß, der Begriff Osteoarthritis, der eher im Amerikanischen verwendet wird, deutet auf einen entzündlichen Prozess im Gelenk hin
Arthrose ist ein verbreitetes Leiden und schränkt die Lebensfreude vieler Menschen stark ein. (Urheber:kosmos111-www.123RF.com-Lizenzfreie-Bilder)
Wichtige Gelenke, die oft beeinträchtigt sind:
- Kniegelenk: Kniegelenkarthrose (Gonarthrose)
- Hüftgelenk: Hüftgelenkarthrose (Coxarthrose)
- Fingergelenke: mittleres Fingergelenk (Bouchardarthrose), Fingerendgelenk (Heberdenarthrose)
- Daumensattelgelenk (Rhizarthrose)
- Schultergelenk: Schultergelenkarthrose (Omarthrose), AC-Gelenkarthrose,
- Rücken: Osteochondrose, degenerative Veränderungen der Wirbelsäule; Facettengelenke
Systematik und Ursache
Man unterscheidet zwischen einer primären und einer sekundären Arthrose.
Die primäre Arthrose entsteht, so die medizinische Konsens, durch eine biologische Minderwertigkeit des Knorpels unklarer Ursache.
Die sekundäre Arthrose entsteht aufgrund anderer Erkrankungen, z.B. nach einem Unfall (posttraumatisch), nach einer massiven Belastung, durch die chronische Belastung durch Gelenkfehlentwicklungen (Gelenkdysplasie), durch Gelenkentzündungen (Arthritis) oder auch durch Stoffwechselstörungen. Es gibt außerdem Hinweise, dass auch manche Medikamente den Gelenkknorpel schädigen können.
Symptome einer Arthrose
- Schmerzen: können, müssen aber nicht vorhanden sein. Typisch ist ein Anlauf- und Bewegungsschmerz. Die Schmerzen sind also typisch am Anfang der Bewegung. Also z.B. nch längerem Sitzen wenn man losgeht sind fangen die Schmerzen an, werden dann nach einigen Schritten besser und später bei längerer Belastung wieder schlimmer. In späteren Stadien der Arthrose kann aber durchaus auch ein Dauerschmerz vorhanden sein und das Gelenk z.B. auch nachts in Ruhe Schmerzen verursachen.
- Bewegungseinschränkungen im Gelenk
- Gelenkdeformierungen: durch Knochenanlagerungen im späteren Stadium, sogenannte Osteophyten
- nur bei der sog. aktivierten Arthrose: Röte, Hitze, Schwellung
- ein Gelenkerguss (d.h. „Wasser“ im Kniegelenk) durch entzündliche Vorgänge
- im Röntgenbild sieht man einen schmäleren Gelenkspalt, als Hinweis für eine dünnere oder auch fehlende Knorpelschicht, und Knochenanlagerungen an den Rändern des Gelenkes
Diagnostik
- körperliche Untersuchung: man beurteilt die Form des Gelenkes, eine evtl. Bewegungseinschränkung, ist das Gelenk gerötet und heiß, schmerzt das Gelenk bei Druck, am Knie: gibt es einen Gelenkerguss
- das klassische Röntgenbild in 2 Ebenen ( z.B. „ap“ also von von vorne und seitlich)
Röntgenbild beider Knie von vorne. Der Gelenkspalt, und damit der Knorpel, ist auf der Innenseite der Kniegelenke deutlich schmäler. Ausserdem sieht man Knochenanlagerungen an Seiten des Kniegelenkes. Typische Zeichen für eine Gonarthrose.(Urheber: stockdevil-www.123RF.com-Lizenzfreie-Bilder)
- MRT speziell auch um den Knorpel beurteilen zu können, aber auch um z.B. ein Knochenödem sichtbar zu machen
Therapie, allgemein
- Schmerzmittel, Analgetika:
Ein großer Vorteil der Schmerzmittel ist die sofortige Wirkung. Nach ca. 1/2 Stunde lassen die Schmerzen deutlich nach. Ein Nachteil sind die möglichen Nebenwirkungen vor allem der NSAR und auch der CoX2-Hemmer und sie können das Voranschreiten der Arthrose nicht verhindern.
- Paracetamol: ein leichtes Schmerzmittel, das allerdings bei Arthrose nur bei leichten Schmerzen sinnvoll ist, bei starken Schmerzen ist Paracetamol wenig wirkungsvoll und wird deshalb dann oft überdosiert. Hochdosiert kann es aber die Leber und auf lange Sicht die Nieren schädigen. Link: http://www.zeit.de/wissen/gesundheit/2016-03/paracetamol-arthrose-schmerzen-wirkung-studie
- meist werden sogenannte NSAR(nicht steroidale Antiphlogistika , also entzündungshemmende Stoffe, die keine Cortisone sind; Beispiel: Ibuprofen, Diclofenac) eingesetzt. Sie dämpfen die Schmerzen und lindern die Entzündung. Die bedeutendste und leider auch häufige Nebenwirkung ist das Magengeschwür und die Magenblutung. Oft wird deshalb ein Magenschutzmittel (z.B. Omeprazol, Pantoprazol) dazugegeben. NSAR sollen nicht bei Nierenschädigung gegeben werden. Links zu Nebenwirkungen: http://www.ndr.de/ratgeber/gesundheit/Schmerzmittel-auf-Dauer-gefaehrlich,schmerzmittel100.html,
- eine Alternative können sog. Cox2-Hemmer sein, sie sollen eine geringere Rate an Magenblutungen und Magengeschwüren aufweisen.
- Schmerzmittel aus der Morphin-Gruppe werden vornehmlich bei extrem starken Arthroseschmerzen eingesetzt, die entzündungshemmende Komponente der NSAR fehlt hier. Eine wichtige Nebenwirkung ist die häufig auftretende Obstipation(Verstopfung).
- Physikalische Anwendungen, Krankengymnastik, Bewegung allgemein: um die Beweglichkeit des Gelenkes zu erhalten, die Durchblutung zu fördern und auch die das Gelenk umgebende Muskulatur zu stärken. Eine kräftige Muskulatur kann das Gelenk entlasten.
- Orthopädietechnische Hilfsmittel
- Injektionen mit
- Kortisonen
- Hyaluronsäure
- Operationen:
- Arthroskopie mit der sog. „Gelenksäuberung“ (zurzeit kontrovers diskutiert)
- z.B. die Hüft-TEP (Totalendoprothese) also der Gelenkersatz an der Hüfte, auch die Knie-TEP oder die Knie-Schlittenprothese wird oft eingesetzt
Naturheilkunde – Akupunktur
Eine naturheilkundliche Behandlung der Gelenkarthrose kann nach meiner Einschätzung folgende Ziele haben
Ohrakupunktur hat sich u.a. bei Gelenkschmerzen und Arthrose bewährt (Urheber: wavebreakmediamicro-www.123RF.com-Lizenzfreie-Bilder)
- die Schmerzen zu lindern
- Medikamente (und damit Nebenwirkungen) verringern
- evtl. auch den Knorpelschwund verlangsamen
Kann man einer Arthrose vorbeugen?
Ein paar Tipps.- Mäßige aber regelmäßige Bewegung, z.B. täglich 30min. Spazierengehen. Ein bischen Gymnastik zum Muskelaufbau, da eine kräftige Muskulatur die Gelenke entlastet. Eine gute Idee ist sicher auch Yoga, Qi Gong oder Tai Chi. Vor allem: es muss im Alltag möglich sein. Was nützen gute Ratschläge, die für einen Berufstätigen oder einen älteren Menschen nicht durchführbar sind?
- Ausreichender Vitamin D Spiegel, dies gilt vor allem für ältere Menschen. Siehe: Vitamin D.
- Gesunde Ernährung. Auch so ein Schlagwort. Aber ich denke wirklich, dass Ernährung der entscheidende Faktor ist.
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Akupunktur in Karlsruhe
Als Arzt für Allgemeinmedizin habe ich lange Erfahrung mit der Schulmedizin und psychosomatischer Medizin. Darüberhinaus bilde ich mich seit über 20 Jahren intensiv in verschiedenen Akupunkturmethoden, traditioneller chinesischer Medizin (TCM), klassischer Homöopathie und Naturheilkunde weiter.
Klaus Schleusener
Facharzt für Allgemeinmedizin
Zusatzbezeichnung Homöopathie, Naturheilkunde
Meister der Akupunktur (daegfa)
Schwerpunkt der Praxistätigkeit: Akupunktur - Augenakupunktur nach Boel - TCM - Homöopathie - Raucherentwöhnung
Rechtlicher Hinweis: Die Informationen ersetzen nicht den Arztbesuch und stellen keine Aufforderung oder Anleitung zur Selbsttherapie dar. Naturheilkunde, Akupunktur und Homöopathie sind schulmedizinisch nicht anerkannt und entsprechen nicht der leitliniengerechten Medizin. Ich übernehme keine Haftung für die Informationen in diesem Artikel.