Bouchard Arthrose – Heberden-Arthrose – Fingerarthrose
 Naturheilkunde und Akupunktur gegen Arthrose der Finger
Namen der Arthrose der Fingergelenke nach den befallenen Gelenken
- Heberdenarthrose: die Arthrose der äußeren Fingergelenke
- Bouchardarthrose: die Arthrose der inneren Fingergelenke
- Rhizarthrose: die Arthrose des Daumengelenks (Daumensattelgelenksathrose)
An einer Fingerarthrose leiden in Deutschland etwa 5 Millionen Menschen, d.h. ca. 18% der älteren Bevölkerung. Cirka zwei Drittel der über 65-jährigen sind betroffen. Fingergelenkarthrosen finden sich fast nur bei Frauen (zu 90%), sie beginnen im mittleren Lebensalter auf. Die Fingergelenke verändern sich, durch eine fortschreitende Zerstörung des Gelenkknorpels kommt es zu zu Verformungen der Gelenke. Die Fingergelenke werden dicker und können bei kleinen Alltagsbelastungen schmerzen.
Unter einer Bouchard-Arthrose versteht man die arthrotische Gelenkveränderung des mittleren Fingergelenkes. Wenn das Fingerendgelenk diese Veränderungen aufweist, dann spricht man von einer Heberden-Arthrose. Oft kommen auch beide Arthroseformen zusammen vor. Das Fingergrundgelenk ist nicht befallen. Die Gelenke verdicken sich im Laufe der Zeit spindelförmig, es entstehen schmerzhafte Knochenanbauten.
Gelenke und Knorpel
Der Gelenkknorpel ist die Gleitschicht die ein reibungsloses Bewegungsspiel der Gelenke erst ermöglicht. Dazu muss die Oberfläche des Knorpels möglichst glatt sein, und darf keine Unebenheiten aufweisen.
Ausserdem hat der Knorpel als Stoßdämpfer eine wichtige Funktion.
Der Knorpel wird von der Gelenkflüssigkeit umspült und darüber ernährt. Knorpel ist lebendes Gewebe und benötigt Sauerstoff, Vitalstoffe und die Stoffwechselprodukte der Knorpelzellen müssen abtransportiert werden. Da der Knorpel nicht direkt durchblutet wird ist die Ernährung des Knorpels vom Stoffaustausch mit der Gelenkflüssigkeit abhängig. Je besser die Durchblutung der Gelenkkapsel, je besser die Bewegung des Gelenkes, desto besser der Stoffaustausch. Der Vergleich zwischen einem fließenden Bach und einem stehenden Tümpel trifft es finde ich sehr gut.
Damit der Knorpel gesund bleibt braucht er:
- regelmäßige Bewegung
- eine gute Durchblutung
- ausreichend Sauerstoff
- Vitalstoffe zum Knorpelerhalt und -aufbau.
Symptome
Die Beschwerden beginnen meist an den Zeige- oder Mittelfingern. Es kommt zur knötchenförmigen Verdickungen und Gelenkveränderungen vor allem an der Oberseite der Finger. Insbesondere sind die Fingerendgelenke betroffen, da hier die Belastung größer ist als an den Fingermittelgelenken.
Diese schmerzhaften Verschleißerscheinungen treten bei Alltagsverrichtungen wie Schreiben, Knöpfe zumachen oder auch z.B. kochen auf. Dieselben Erscheinungen können auch am Daumen (Rhizarthrose) oder in den Handwurzelgelenken auftreten.
- Verdickung des Fingermittelgelenkes meist mehrerer Finger bei der Bouchardarthrose
- Verdickung des Fingerendgelenkes meist mehrerer Finger bei der Heberden´schen Arthrose
- Schmerzen stehen meist nicht im Vordergrund
- typischerweise ist das Grundgelenk der Finger nicht befallen (wenn ja, kann das eher auf ein rheumatisches Geschehen hinweisen)
- oft geht eine Bouchardarthrose zusammen mit einer Heberdenarthrose einher
Habe ich eine Fingerarthrose oder eine rheumatische Erkrankung?
Die Abgrenzung der Fingerarthrose von einer Rheumatoiden Arthritis geschieht anhand der befallenen Gelenke und im Zweifelsfalle mit Laboruntersuchungen. Â Die rheumatoide Arthritis ist eine Erkrankung des gesamten umliegenden Bindegewebes, und nicht, wie bei der Arthrose, nur des Gelenks.
Bei der Fingerarthrose sind die Fingerendgelenke (Heberdensche Arthrose) oder die Mittelgelenke (Bouchardarthrose) betroffen. Dagegen befällt die rheumatoide Arthritis vor allem das Handgelenk und die Grundgelenke der Finger.
Die Fingerarthrose nimmt in der Regel einen gutartigen Verlauf. Bei der Arthritis hingegen entstehen schmerzhafte, entzündliche Verformungen und Zerstörungen der Fingergelenke. Sehnen, Bänder und Gelenkkapsel sind ebenfalls beteiligt.
Wie wird die Fingerarthrose diagnostiziert?
Die Diagnose dieser Erkrankung ist eine Blickdiagnose, so typisch sind meist die Befunde. Einhergehend mit dem langen Verlauf und den typischen Lokalisationen. Im Röntgenbild sieht man typische Gelenkveränderungen.
Im Labor finden sich keine Veränderungen die auf die Arthrose hinweisen, insbesondere sind die Entzündungswerte nicht erhöht. Die typischen „Rheumawerte“ sind nicht erhöht.
Therapie
Die Heilung einer Arthrose ist leider nicht möglich.
Falls stärkere Schmerzen auftreten kann eine Cortison-Injektion und ein Schmerzmittel (z.B. Ibuprofen, Diclofenac) verabreicht werden. Diese Medikamente können die Schmerzen kurzfristig lindern, sind wegen der Nebenwirkungen jedoch nicht zur Dauertherapie geeignet. Auch können sie den Verlauf der Erkrankung nicht aufhalten.
Sinnvoll ist eine physikalische Therapie, die zum Erhalt der Beweglichkeit beitragen kann. Auch Wärmeanwendungen wie Moor- oder Paraffinbäder sind geeignet und verbessern durch die gesteigerte Durchblutung den Stoffwechsel der Gelenke.
Ein regelmäßiges Übungsprogramm kann der auftretenden Gelenksteifigkeit entgegenwirken. Sämtliche Fertigkeiten der Hand werden so trainiert. Dazu benötigen Sie (Schaumstoff-)Bälle verschiedener Größen und/oder therapeutische Knetmasse. So können einzelne Finger und die ganze Hand mobilisiert werden. Die Knetmasse bekommen sie im Sanitätsfachhandel.
Bei starken Beschwerden stehen chirurgische Verfahren zur Verfügung, wie zum Beispiel die Versteifung eines Gelenkes. Oder die Radiosynoviorthese (RSO), bei der ein radioaktives Isotop in das Gelenk gespritzt wird, wodurch die Gelenkinnenhaut verödet.
Arachidonsäure
-  fördert Entzündungen
- Zuviel an Arachidonsäure steigert die Blutgerinnung, die immunologische und allergische Reaktion.
- Bildung wird gehemmt durch a-Linolensäure (Leinöl (55%),Walnußöl (14%), Rapsöl (11%) )
- pflanzliche Produkte sind frei
Lebensmittel die viel Arachidonsäure enthalten
- Fleisch
- Eigelb
- Schweineschmalz
- Leber, Innereien
- Thunfisch, Lachs u.a.
Ernährung
Bei der Arthrose finden im Gelenkbereich Entzündungsvorgänge statt, die für einen Teil der Schmerzen und der Gelenkveränderungen verantwortlich sind.
Da bei dem Genuss von Fleisch und Wurstwaren im Körper Arachidonsäure gebildet wird, wird oft geraten, den Fleischkonsum zu reduzieren. Durch die entzündungsfördernden Eigenschaften der Arachidonsäure, lässt sich der Zusammenhang von Fleischgenuss und Gelenkbeschwerden erklären.
2x wöchentlich eine Fischmahlzeit wird wegen den in Kaltwasserfischen enthaltenen Omega-3-Fettsäuren empfohlen. Omega-3-Fettsäuren haben, ebenso wie bestimmte Inhaltsstoffe von einigen pflanzlichen Ölen, entzündungsmodulierende Eigenschaften.
Naturheilkunde und Akupunktur
Aus naturheilkundlicher Sicht ist eine Arthrose ein Zeichen für die Erkrankung des ganzen Organismus. Dafür spricht, dass nur selten einen einziges Gelenk oder Organ betroffen ist – ausser natürlich bei einer Arthrose nach einem Unfall. Daraus folgt, dass eine ganzheitliche Betrachtung und Behandlung des betroffenen Menschen erfolgt.
Zu wenig Bewegung, zu wenige Vitalstoffe, zu wenig lokale Durchblutung sind Faktoren, die die Entstehung einer Arthrose begünstigen können.
Vitalstoffe sind für die Behandlung der Fingerarthrose ein wichtiges Thema der Naturheilkunde. Dazu gehört eine unterstützende Ernährung (siehe oben) und auch die gezielte Einnahme von Nahrungsergänzungen. Die Effekte machen sich langfristig bemerkbar. Hier ist wirklich Geduld notwendig.
Zur Verfügung stehen z.B. eine Akupunkturbehandlung, eine klassische Homöopathische Behandlung, die Ernährungsmedizin oder weitere naturheilkundliche Methoden.
Zeitrahmen – Erste Ziele
Die Behandlung der Arthrose – die ja eine chronisch-degenerative Erkrankung ist – geht über Monate. Der Verlauf ohne Behandlung ist im Allgemeinen eine stetige Verschlechterung der Beschwerden und des Befundes. So gesehen ist auch eine Verlangsamung oder ein Aufhalten des Krankheitsprozesses ein guter Erfolg.
Ein erstes Ziel ist die Beeinflussung der Entzündungsreaktionen im und um das Gelenk – und damit der Schmerzen. Dies lässt sich auch schon relativ kurzfristig beeinflussen so dass erste Erfolge innerhalb von 1-2 Monaten zu spüren sind.
Auf Wunsch auch reine Schmerzbehandlungen mit Akupunktur möglich.
Weitere Informationen zur Arthrose und der naturheilkundlichen Behandlung finden sie:
- Arthrose naturheilkundlich behandelt
- Arthrose
- Kurkuma und Arthrose