Post-zoster-Neuralgie – Schmerzen bei Herpes zoster
Während und nach einem Herpes zoster kann es zu starken Schmerzen kommen, der so genannten Post-zoster-Neuralgie.
Naturheilkundliche Schmerztherapie
Akupunktur und Naturheilkunde in der Schmerztherapie
Herpes zoster ist ein bläschenförmiger nässender Hautausschlag
Eine Gürtelrose oder Herpes zoster macht sich als ein bläschenförmiger, nässender Hautausschlag meist am Rücken oder Bauch bemerkbar. Die Gürtelrose kann jedoch auch im Gesicht, um das Auge(Zoster ophthalmicus), im Bereich des Ohres, und den Armen und Beinen auftreten. Also überall.
Die Bläschen stehen in einer meist kleineren Gruppe beisammen, bandförmig. Der Mediziner sagt dazu: segmental, also entlang des Gebietes, der von einer Nervenwurzel versorgt wird. Die umgebende Haut ist gerötet.
Dieser Hautausschlag tritt typischerweise fast immer einseitig auf.
Wenn der Zoster-Ausschlag im Bereich der Augen auftritt, sollten sie unbedingt auch zum Augenarzt gehen, da auch die Hornhaut betroffen sein kann, und es so zu bleibenden Sehschäden kommen könnte.
Ursache der Gürtelrose: Windpockenviren
Die Gürtelrose entsteht durch Windpockenviren(Varizellen) in den Nervenwurzeln. Diese Windpockenviren haben in den Nervenzellen der Ganglien viele Jahre und Jahrzehnte überlebt, und machen sich dann plötzlich wieder bemerkbar. Viele Jahre nach der eigentlichen Windpockeninfektion. Und oft in besonderen Stresssituationen.
Der Hautausschlag beim Herpes zoster ist ansteckend
Die Bläschen des Ausschlages öffnen sich leicht, der Ausschlag nässt. Dieses Sekret enthält Windpockenviren, ist also ansteckend. Sie können so leicht die Windpocken verbreiten. Der Ausschlag ist meist 1-3 Wochen lang sichtbar.
Herpes zoster ist schmerzhaft –Â die Post-zoster-Neuralgie
Der Bläschenausschlag bei Herpes zoster kann mit leichten bis hin zu stärkesten Nervenschmerzen einhergehen. Eine sogenannte Herpes-zoster-Neuralgie.
Die Post-zoster-Neuralgie erscheinen oft zusammen mit dem Hautausschlag, und gehen auch nach Verschwinden der Hauterscheinungen wieder weg.
Sehr selten treten diese Schmerzen schon vor dem Hautausschlag auf, und man rätselt, warum der Patient so seltsame und starke Schmerzen hat. In einigen Fällen kann es auch vorkommen, dass der Hautausschlag gar nicht hervorkommt.
Bei etwa jedem 10ten Patienten jedoch bleiben die Schmerzen längere Zeit bestehen, nachdem der Hautausschlag verschwunden ist. Die Schmerzen gehen nicht mehr weg, es kommt zur so genannten „Post-Zoster-Neuralgie„.
Post-zoster-Neuralgie besonders bei älteren Menschen
Häufig trifft es ältere Menschen, bei den über 60 jährigen führt sogar jede 2. Herpes zoster Erkrankung zu einem Schmerzsyndrom. Dieses Schmerzsyndrom nennt man eine Post-Zoster-Neuralgie. Das können ganz gemeine Schmerzen sein, die das täglichen Leben stark einschränken können und die einen dazu zwingen Schmerzmittel zu nehmen. Neuralgien allgemein gehören zu den stärksten Schmerzen, die ein Mensch erleiden kann.
Mögliche Therapie der Post-Zoster-Neuralgie
- Schmerzmittel wie Pregabalin(Lyrica®) oder auch Tramadol
- Antidepressiva, diese wirken auch gegen Schmerzen
- Gabapentin (Neurontin®), welches die Weiterleitung der Schmerzen beeinflusst
- Capsicain-Salbe, die sozusagen einen Gegenreiz setzt, und so die Schmerzempfindung herabsetzt
- elektrische Reizung der Hautnerven, TENS
Naturheilkundliche schmerztherapeutische Ansätze
Neben den bekannten Schmerzmedikamenten können erfahrungsgemäß auch naturheilkundliche Verfahren eine deutliche Linderung der Schmerzen bringen.
Akupunktur
Eine unterstützende Akupunkturbehandlung läßt sich auch bei starken Schmerzzuständen und so auch bei einer Post-zoster-Neuralgie einsetzen. Die Erfahrungen zur Schmerzbehandlung mit Akupunktur sind auch bei der Post-Zoster-Neuralgie ermutigend. Und die Behandlung mit Akupunktur kann problemlos zu der vielleicht schon bestehenden Schmerztherapie ergänzend eingesetzt werden.
Zur Behandlung sind mehrere Akupunktursitzungen notwendig. Anfangs z.B 2 Akupunktursitzungen in der Woche, später dann 1 Sitzung in der Woche. Je nach Ansprechen des Patienten bzw. der Beschwerden auf die Behandlung.
<>Vorgehensweise>Sie vereinbaren telefonisch einen Ersttermin zum Gespräch, das ca. 30-45 min. dauert. Ich mache mir ein Bild von Ihren Beschwerden, von bestehenden Erkrankungen, von den Medikamenten, die sie einnehmen, und erläutere Ihnen die geplante Akupunkturbehandlung. Gerne stelle ich Ihnen ergänzende Möglichkeiten vor, soweit gewünscht und vorhanden. Bitte bringen Sie - wenn möglich - vorhandene Arztbriefe und Ihren Medikamentenplan mit.
Danach vereinbaren wir einen Termin zur ersten Akupunktursitzung. Die Akupunktur selbst dauert ca. 25 - 35 Minuten und findet im Sitzen oder Liegen statt. Mit An- und Ausziehen rechnen Sie also bitte mit ca. 45 Minuten Dauer.
<>Die Akupunkturnadeln>Die von mir verwendeten Akupunkturnadeln sind selbstverständlich sterilisierte Einmalnadeln, die nach Gebrauch entsorgt werden.
<>Nebenwirkung der Akupunktur>Bei naturheilkundlichen Behandlungen können sich zu Beginn der Therapie einzelne Symptome kurzfristig verschlechtern. Bei einer Akupunktur ist diese "Erstverschlimmerung" eher selten.
Der Einstich der sehr dünnen Nadeln piekst etwas.
In der Praxis ist die Akupunktur erfreulicherweise eine ausgesprochen nebenwirkungsarme Therapie. Kleinere Blutergüsse können auftreten. Eine Akupunktur ist im Allgemeinen auch bei der Einnahme von blutverdünnenden Medikamenten möglich.
Externe Links:
- Seite der Deutschen Ärztegesellschaft für Akupunktur: http://www.daegfa.de/patientenportal/Akupunktur.Wo_hilft_Akupunktur.Guertelrose.aspx
- Review einer Studie mit 102 Patienten über 4 Wochen, Akupunktur im Vergleich mit Analgetika; Ergebnis für beide Studienarme war eine vergleichbare hochsignifikante Schmerzreduktion. Ursini. Acupuncture for the treatment of severe acute pain in herpes zoster: results of a nested, open-label, randomized trial in the VZV pain study. BMC Complement Altern Med. 2011 Jun 5;11:46. http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/21639941
Klassische Homöopathie
Eine klassisch-homöopathische Behandlung kann bei einer Herzes-zoster-Neuralgie bedenkenlos zusätzlich zur Antiviralen-Therapie( im Akutstadium der Hauterscheinung) und auch zusätzlich zu einer klassischen Schmerztherapie mit Analgetika und anderen schulmedizinischen Therapien begonnen werden.
Die Klassische Homöopathie kennt mehrere Arzneimittel, die bei neuralgischen Schmerzen seit vielen Jahren eingesetzt werden. So lassen sich zum Beispiel Mezereum, der Seidelbast und Ranunculus bulbosus sowie viele andere bewährte Arzneisubstanzen der Homöopathie auch bei der Post-zoster-Neuralgie zur Schmerzlinderung verwenden.
Das passende homöopathische Arzneimittel wird vom Therapeuten anhand der Symptome und Beschwerden des Patienten ausgesucht. Dies ist das übliche Vorgehen bei einer homöopathischen Behandlung.
Wie gesagt, die homöopathische Behandlung kann parallel zur Akupunktur oder zur konventionellen Schmerztherapie erfolgen.
<>Ablauf der homöopathischen Behandlung>Die Erstanamnese, also das erste Gespräch, dauert bei chronischen Beschwerden ca. 1 bis 1 1/2 Stunden. Typische Fragen sind z.B.: Wann und durch was werden die Beschwerden schlimmer und durch was besser. Wie reagieren sie generell auf Wetter, Anstrengung, Kälte, Wärme, Nässe. Vertragen sie Milch, essen sie gerne Fleisch. Sind sie ein ängstlicher Mensch, sind sie aufbrausend, haben Sie Sorgen etc. Das braucht eben seine Zeit.
Danach wähle ich das passende homöopathische Arzneimittel für Sie aus. Am Anfang der Einnahme kommt es manchmal zu einer sog. Erstverschlimmerung, d.h. der Körper reagiert auf den Reiz durch das Arzneimittel mit einer kurzfristigen Verschlimmerung der Symptomatik, worauf dann erst die Besserung erfolgt.
Nach ca. 2-3 Wochen melden Sie sich, und wir besprechen, was das Mittel bewirken konnte und wie es Ihnen geht. Davon abhängig ist der weitere Therapieverlauf, den wir ca. 1 x im Monat nach (telefonischer) Rücksprache anpassen.
Enzymtherapie
Evtl. kann auch die Einnahme von Enzymen eine weitere Möglichkeit sein, die Schmerzen bei und nach einem Herpes zoster zu lindern.
Externe Links
- Billigmann P: Enzymtherapie – eine Alternative bei der Behandlung des Zoster. Fortschritte der Medizin 1995; 113: 39–48
- Allgemeiner Artikel zur Kritik an der Wirksamkeit der Enzymtherapie: http://www.pharmazeutische-zeitung.de/index.php?id=pharm4_51_2000
Externe Links
Gut lesbarer und in die Tiefe gehender Artikel aus der „Pharmazeutische Zeitung“ zur Gürtelrose allgemein: http://www.pharmazeutische-zeitung.de/index.php?id=1205

Akupunktur in Karlsruhe
Als Arzt für Allgemeinmedizin habe ich lange Erfahrung mit der Schulmedizin und psychosomatischer Medizin. Darüberhinaus bilde ich mich seit über 20 Jahren intensiv in verschiedenen Akupunkturmethoden, traditioneller chinesischer Medizin (TCM), klassischer Homöopathie und Naturheilkunde weiter.
Klaus Schleusener
Facharzt für Allgemeinmedizin
Zusatzbezeichnung Homöopathie, Naturheilkunde
Meister der Akupunktur (daegfa)
Schwerpunkt der Praxistätigkeit: Akupunktur - Augenakupunktur nach Boel - TCM - Homöopathie - Raucherentwöhnung
Rechtlicher Hinweis: Die Informationen ersetzen nicht den Arztbesuch und stellen keine Aufforderung oder Anleitung zur Selbsttherapie dar. Naturheilkunde, Akupunktur und Homöopathie sind schulmedizinisch nicht anerkannt und entsprechen nicht der leitliniengerechten Medizin. Ich übernehme keine Haftung für die Informationen in diesem Artikel.